Zwischenzeitlich habe ich mich erneut mit dem Zufahrtsdamm von Zwischenwerk 6 befasst. Im Inventarisierungsdossier der Interalliierten Militär-Kontrollkommission (1927) habe ich zwei interessante Details gefunden, die endlich einige bisher offen gebliebene Fragen beantworten konnten.
Das erste Detail zeigt dieser Planausschnitt des Kehldamms:
- Am nördlichen Ende, wo sich die Latrine befand, ist nicht nur die Betondecke in Trümmern erhalten, sondern auch signifikante Reste des Ziegelmauerwerks
- Am südlichen Ende, wo sich die Küche befand, finden sich fast nur noch Betontrümmer und keine Reste des Ziegelmauerwerks
- In der Mitte, wo die Eingangsverteidigung lag, gibt es kaum Betontrümmer und keine Ziegel:
Dazu folgende Hypothese: Das Werk ist offenbar nach der Sprengung zur Baumaterialgewinnung ausgeschlachtet worden. Im Süd- und Mittelteil wurden zunächst alle Ziegel abtransportiert, die erreichbar waren, ohne Betontrümmer zu entfernen. Anschließend begann man, die Betontrümmer im Mittelteil zu entfernen und transportierte die darunter befindlichen Ziegelsteine ab. Der Betontrümmer entledigte man sich, indem man sie einfach vom Damm aus in den Graben warf. Diese Arbeiten wurden abgebrochen, bevor man den Nordteil des Werks erreichte.
Vielleicht entdecke ich eines Tages Unterlagen, die diese Hypothese entweder unterstützen oder widerlegen; im Augenblick habe ich jedenfalls keine bessere Erklärung für die Befunde vor Ort.
Dazu gibt es in den Unterlagen eine kleine Abbildung:
Es handelte sich also um ein ganz schlichtes Holztor mit anschließenden Stacheldrahtzäunen, die die Böschungen hinunter bis ins Wasser gingen.
Die folgende Montage soll einen Eindruck vermitteln, wie das Tor seinerzeit aussah:
Das zweite Detail betrifft das "Barrierentor mit Palisadierung an den Böschungen" - diesen Ausdruck hatte ich in anderen Unterlagen gefunden und konnte ihn mir lange nicht erklären. Auf dem Planausschnitt des Zufahrtsdamms ist das Tor eingezeichnet (roter Pfeil):
Dazu gibt es in den Unterlagen eine kleine Abbildung:
Es handelte sich also um ein ganz schlichtes Holztor mit anschließenden Stacheldrahtzäunen, die die Böschungen hinunter bis ins Wasser gingen.
So sieht der Damm an dieser Stelle heute aus (Blickrichtung Zwischenwerk):
Die folgende Montage soll einen Eindruck vermitteln, wie das Tor seinerzeit aussah:
Auch über die Abwasserentsorgung des Zwischenwerks gibt es neue Erkenntnisse; darüber werde ich separat berichten.
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