Die Bodenrelief-Darstellung des Bayerischen Geoportals zeigt
das Ausmaß der Zerstörungen und lässt gleichzeitig auf ein Gewirr von
sichtbaren Resten schließen:
Viele Informationen über das Werk konnte ich bei meinen Vorbereitungen nicht finden, lediglich den Erbauungszeitraum 1895 – 1897 und einen Hinweis darauf, dass nur die Kehlkaserne gebaut und der Rest nie fertiggestellt wurde.
Um einen Eindruck davon zu bekommen, wie es fertig ausgebaut
hätte aussehen können, bietet sich ein Vergleich mit dem ungefähr genauso
großen Werk Nr. 192 (Zwischenwerk Nr. 9 „Rosenschwaig“) an:
Gegenüber Rosenschwaig ist die Kehlkaserne kleiner; was
komplett fehlt, ist die Wall-Infrastruktur (Geschützbettungen, Schutzräume
etc.).
Und so sieht die Kehlkaserne heute aus – ein Trümmerhaufen. Wüsste man nicht, dass das Werk erst vor 74 Jahren gesprengt wurde, könnte man meinen, sich an der ehemaligen Westfront des ersten Weltkriegs zu befinden:
An manchen Stellen gibt es Anzeichen für Hohlräume:
An manchen Stellen gibt es Anzeichen für Hohlräume:
Am eindrucksvollsten ist sicher die Nordwestecke, wo ein
Teil der Ziegelfassade die Sprengung überstanden hat; dahinter ist das Kopfende
eines Gangs mit Ziegelgewölbe zu sehen:
Ein kleines Detail der Reliefkarte wird Gegenstand eines weiteren Besuchs sein: An der Südwestecke des nassen Grabens ist eine von einem Graben umgebene „Ausstülpung“ zu sehen, die auch im Werksplan erkennbar ist. Da ich keinen Ausschnitt der Reliefkarte mit entsprechender Markierung einstellen darf, habe ich die markantesten Strukturen in eine Skizze übertragen:
Das Zwischenwerk Rosenschwaig hat an dieser Stelle eine
Anschlussbatterie, aber dafür ist die Ausstülpung zu klein. Im französischen
Fort de Jouy-sous-les-Côtes nordwestlich von Toul gibt es eine ähnliche Struktur, ebenfalls jenseits des
Grabens gelegen, bei der es sich um ein vorgelagertes Infanteriewerk handelt. Um
dort hin zu gelangen, musste man das Fort durch eine Ausfallpforte neben der Nordcaponnière
verlassen, den trockenen Graben durchqueren und eine Treppe an der
Gegenböschung hochsteigen. Übertragen auf das Zwischenwerk Nr. 6 würde man
vermutlich eine Brücke über den nassen Graben erwarten. In der Skizze habe ich eine
weitere auffällige Stelle markiert; es wird zu prüfen sein, ob dort ebenfalls
eine Ausfallpforte vorgesehen war.
Nachtrag 08.08.21: Mittlerweile ist das Zwischenwerk 6 zu meinem bevorzugten Forschungsobjekt in Ingolstadt geworden; entsprechend gibt es mittlerweile einige Updates zu diesem Artikel:
Weitere werden sicher folgen.
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