Sonntag, 11. April 2021

Der Zufahrtsdamm des Zwischenwerks 6

Laut Militärbaugeschichte des Zwischenwerks 6 erfolgte die Zufahrt über den Kehlgraben über einen Damm, in dessen Mitte sich ein (Zitat) „Barrierentor mit Palisadierung an den Böschungen“ befand.

Zur Lokalisierung zunächst wieder ein Blick auf das Bodenrelief:

Eine Definition des Begriffs „Barrierentor“ konnte ich leider bisher nicht finden. In Verbindung mit „Palisadierung“ macht es den Eindruck, als sei die Konstruktion eher passagerer Art gewesen, möglicherweise aus Holz.

Mir liegt noch eine weitere Bodenreliefdarstellung in besserer Auflösung vor, die ich leider nicht veröffentlichen darf; ich habe daher einen Ausschnitt in einer Skizze dargestellt. Auf ihr erkennt man deutlich einen asymmetrischen Aufbau des Damms: Die nördliche Böschung in den Graben hinein verläuft gradlinig, während die südliche eine deutliche „Ausstülpung“ aufweist (siehe auch Markierung im obigen Reliefbild):


Legende
:

  1. Wall des Zwischenwerks
  2. Kaserne
  3. Damm
  4. „Ausstülpung“ des Damms nach Süden
  5. Graben
  6. nördlicher Entwässerungsgraben

Die „Ausstülpung“ des Damms nach Süden sieht vor Ort so aus:


Zur Verdeutlichung mit blau markierten Grabenrändern:

 
Die "Ausstülpung" von Süden aus gesehen:


Auffällig sind vor allem die Betontrümmer. Der gesamte Unterbau der Ausstülpung scheint aus Beton zu bestehen und macht den Eindruck, genau wie die Kaserne gesprengt worden zu sein. Dieser Befund gibt Rätsel auf; er würde nur Sinn machen, wenn es an dieser Stelle ein Blockhaus o.ä. gegeben hätte. Weder vor Ort noch auf den Bodenradaraufnahmen lassen sich allerdings Gebäudereste oder -fundamente ausmachen; auch die mir vorliegenden Pläne enthalten keine Angaben über den Damm. Nähere Untersuchungen, z.B. durch Grabung, verbieten sich leider durch den Status des Zwischenwerks als Bodendenkmal.

Vielleicht hat ja jemand aus der Leserschaft Informationen, die hier weitehelfen könnten.


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