Donnerstag, 11. Mai 2023

Und wieder einmal Zwischenwerk 6 ...

Zwischenzeitlich habe ich mich erneut mit dem Zufahrtsdamm von Zwischenwerk 6 befasst. Im Inventarisierungsdossier der Interalliierten Militär-Kontrollkommission (1927) habe ich zwei interessante Details gefunden, die endlich einige bisher offen gebliebene Fragen beantworten konnten.

Das erste Detail zeigt dieser Planausschnitt des Kehldamms:


Der Kehldamm war offensichtlich ein einfacher aufgeschütteter Damm ohne Betonelemente. Die Betontrümmer, die heute eine Ausstülpung am südlichen Rand des Damms bilden, stammen mit ziemlicher Sicherheit von der Kaserne im Zwischenwerk. Ich habe mir die Kaserne vor Ort noch einmal genauer angesehen, und mir ist aufgefallen, dass es 3 Trümmerstadien des Kasernenbaus gibt: 
  • Am nördlichen Ende, wo sich die Latrine befand, ist nicht nur die Betondecke in Trümmern erhalten, sondern auch signifikante Reste des Ziegelmauerwerks
  • Am südlichen Ende, wo sich die Küche befand, finden sich fast nur noch Betontrümmer und keine Reste des Ziegelmauerwerks
  • In der Mitte, wo die Eingangsverteidigung lag, gibt es kaum Betontrümmer und keine Ziegel:

Dazu folgende Hypothese: Das Werk ist offenbar nach der Sprengung zur Baumaterialgewinnung ausgeschlachtet worden. Im Süd- und Mittelteil wurden zunächst alle Ziegel abtransportiert, die erreichbar waren, ohne Betontrümmer zu entfernen. Anschließend begann man, die Betontrümmer im Mittelteil zu entfernen und transportierte die darunter befindlichen Ziegelsteine ab. Der Betontrümmer entledigte man sich, indem man sie einfach vom Damm aus in den Graben warf. Diese Arbeiten wurden abgebrochen, bevor man den Nordteil des Werks erreichte.
Vielleicht entdecke ich eines Tages Unterlagen, die diese Hypothese entweder unterstützen oder widerlegen; im Augenblick habe ich jedenfalls keine bessere Erklärung für die Befunde vor Ort.

Das zweite Detail betrifft das "Barrierentor mit Palisadierung an den Böschungen" - diesen Ausdruck hatte ich in anderen Unterlagen gefunden und konnte ihn mir lange nicht erklären. Auf dem Planausschnitt des Zufahrtsdamms ist das Tor eingezeichnet (roter Pfeil):


Dazu gibt es in den Unterlagen eine kleine Abbildung:


Es handelte sich also um ein ganz schlichtes Holztor mit anschließenden Stacheldrahtzäunen, die die Böschungen hinunter bis ins Wasser gingen.

So sieht der Damm an dieser Stelle heute aus (Blickrichtung Zwischenwerk):


Die folgende Montage soll einen Eindruck vermitteln, wie das Tor seinerzeit aussah:


Auch über die Abwasserentsorgung des Zwischenwerks gibt es neue Erkenntnisse; darüber werde ich separat berichten.

Sonntag, 26. Februar 2023

Die Armierungsstellung Germersheim

Als ich Anfang der 1980er Jahre begann, mich mit dem Festungsbau zwischen (damals noch) 1871 und 1918 zu beschäftigen, war das ein eher „exotisches“ Thema – es gab nicht viele, die meine Leidenschaft teilten, es gab nicht viel Literatur darüber und es gab noch keine digitalen sozialen Netzwerke, die mir geholfen hätten, mich mit Gleichgesinnten auszutauschen. 

Sich Erkenntnisse über die Festungen zu verschaffen, war lange Jahre anstrengend und zeitintensiv, aber auch ungemein faszinierend und motivierend. 

Heute, 40 Jahr später, sind die Festungen in meinem Scope geradezu Mainstream geworden. Es gibt einschlägige Internet-Foren, soziale Netzwerke wie Instagram und Facebook, und zu fast jeder Festung gibt es Internet-Seiten und / oder Printmedien - alles ist von irgendwem schon erkundet und dokumentiert worden. Viele der Festungen, die in den 1980ern noch fast unzugänglich waren, sind heute touristisch erschlossen. 

Festungen, die man sich erarbeiten muss, mit denen sich noch niemand beschäftigt und über die niemand geschrieben hat, sind selten geworden. Das Zwischenwerk „Station Manching“ bei Ingolstadt ist ein Beispiel dafür, die Batterie St. Peter und die Ru Con Battery in Schottland sind weitere.

Ja, und eben die Festung Germersheim, über die ich schon berichtet habe und um die es auch in diesem Blogbeitrag wieder geht.

Germersheim wurde bereits zwischen 1834 und 1861 befestigt und seither nicht mehr verstärkt oder ausgebaut; die Festung war daher schon vor dem ersten Weltkrieg so veraltet, dass mit ihrer Auflassung 1913 begonnen wurde. 1914, zu Beginn des Krieges, legte man in ca. 30 km Abstand um die Festung eine vorgezogene Armierungsstellung an, um wenigstens grundlegende Festungseigenschaften sicherzustellen. Um diese Armierungsstellung soll es heute gehen.

Sie begann im Norden bei Mechtersheim und verlief im Halbkreis über Schwegenheim, Weingarten, Bellheim, Hördt bis zum Hördter Auwald im Süden. Gemäß dem Entfestigungsdossier Germersheim der Interalliierten Militärkontrollkommission aus den 1920er Jahren bestand sie aus 64 Unterständen. 34 davon seien als Infanterieunterstände (wahrscheinlich Untertreträume) in Ziegelmauerwerk auf gewölbtem Wellblech ausgeführt gewesen, heißt es. 30 seien als Maschinengewehr-Unterstände beschuss-/bombensicher in Beton mit einem Meter Deckenstärke ausgeführt gewesen. 

Das Dossier spricht bei den 34 nicht-betonierten Unterständen von "wichtigen" Räumen; das impliziert, dass es auch "unwichtige" gegeben haben muss. Es ist davon auszugehen, dass diese Anlagen in passagerer Bauart ausgeführt waren, d.h. aus Holz bestanden.

Das Dossier erwähnt außerdem 6 „Puits“ (das französische  Wort für Schächte oder Brunnen) und 4 Munitionsunterstände.

Die folgende Karte ist im Ursprung von 1913; wann die Elemente der Armierungsstellung in rot in die Karte eingetragen wurden, ist unbekannt:


Wertet man die Einträge aus, kommt man auf folgende Zahlen:

  • 57 Infanterieräume
  • 37 Munitionsräume
  • 5 rückwärtig gelegene Munitionsdepots
  • 2 Einrichtungen unbekannter Zweckbestimmung

An einigen Stellen lässt sich im Bodenrelief nachweisen, dass es in Wirklichkeit sogar noch mehr Befestigungseinrichtungen gab. So sind beispielweise dort, wo sich laut Karte die beiden Munitionsräume M38 und M39 südlich der Ludwigsmühle zwischen Lustadt und Bellheim befinden, mindestens 3 Befestigungselemente zu sehen (*):


Auf Google Maps gibt es einige Fotos des Areals (die dort getroffene Zuordnung „Westwallbunker“ ist nicht korrekt).

Aus wie vielen Elementen die Armierungsstellung wirklich bestand, lässt sich nicht mehr rekonstruieren. Es waren mit Sicherheit wesentlich mehr als im Entfestigungsdossier genannt.

Im ersten Weltkrieg kam die Armierungsstellung nicht zum Einsatz und begann zu verfallen. Kurz nach dem Krieg wurde sie von der lokalen Bevölkerung weitgehend abgerissen, nachdem man ihr die freie Verfügung über das Material überlassen hatte. Heute ist nicht mehr viel von der Armierungsstellung zu sehen. Speziell in den landwirtschaftlich genutzten Gebieten ist sie komplett verschwunden, nur in bewaldeten Gebieten finden sich Reste.

Zurück zu der Karte der Armierungsstellung:

(1) kennzeichnet die Festung Germersheim.

Es fällt auf, dass es zwei der Armierungsstellung vorgelagerte Befestigungsteile gab:

(2) Im Südwesten am Gollenberg zwischen Knittelsheim und Rülzheim sind 3 Infanterie- und 2  Munitionsräume eingetragen
(3) Im Nordwesten am Schlossberg bei Weingarten sind zwei Infanterieräume eingetragen

Als ich 2021 begann, mich mit der Armierungsstellung zu befassen, interessierten mich diese beiden Stellen am meisten. Bei den Vorbereitungen meines Besuchs im August zeigt sich leider schnell, dass dort wohl nicht mehr viel zu sehen sein dürfte.

Hier das Bodenrelief des Schlossbergs bei Weingarten (*):


Das Gebiet der Infanteriepositionen wird heute landwirtschaftlich genutzt. Man erkennt einige verflachte Erhebungen; eine klare Zuordnung ist nicht möglich.

Ähnlich sieht es am Gollenberg aus (*):


Da ich  mir nicht vorstellen konnte, dass von den doch umfangreichen Befestigungselementen am Gollenberg wirklich gar nichts übriggeblieben sein sollte, beschloss ich, mir das vor Ort anzusehen.

Blick auf den Gollenberg von Knittelsheim aus:

Weg auf den Gollenberg, von Südwesten aus gesehen:

Entlang dieses Weges befanden sich die Infanterie- und Munitionsräume, wie auf der Karte zu erkennen ist:

Heute sind von diesen Einrichtungen nur noch links = nördlich des Weges Betontrümmer zu sehen:




Tiefer ins Gelände vorzudringen war aufgrund der extrem dichten Vegetation unmöglich:

Rechts = südlich des Weges wird Wein angebaut, dort ist nichts mehr zu sehen.

Anschließend machte ich noch ein Abstecher nach Bellheim. Dort gibt es am nördlichen Ortsrand ein Kriegerdenkmal, das 1934 auf den Resten eines gesprengten Bunkers der Armierungsstellung errichtet wurde. Die Karte sieht an dieser Stelle 4 Infanterieräume vor (J44 - J47):

Dass das Denkmal auf einem Bunker steht, ist vor Ort gut erkennbar. Das Bunkerdach ist in der Mitte eingebrochen; dort wurde die Gedenktafel positioniert.

Gesamtansicht:

Linke Hälfte des Bunkerdachs:

Rechte Hälfte des Bunkerdachs:

Gedenktafel:

Skulptur am Fuß des Kreuzes:

Rückansicht:

Auf dem Bodenrelief (*) ist das Denkmal mit (1) gekennzeichnet; (2) ist eine auffällige Struktur, die ebenfalls auf einen ehemaligen Bunker zurückzuführen sein könnte:

Vor Ort sieht diese Struktur so aus:

Ob es sich wirklich um das Dach eines ehemaligen Bunkers der Armierungsstellung handelt, ließ sich nicht herausfinden. Von den anderen Infanterieräumen ist nichts zu sehen.

Wenn ich mehr Zeit gehabt hätte, hätte ich mir noch die Reste der Munitionsräume M40 – M43 beim ehemaligen Jagdschloss Friedrichsbühl (Neuhaus) angesehen. Auf dem Bodenrelief (*) sind diese Reste - in der linken Bildhälfte zu sehen - recht vielversprechend:

Hier der Kartenausschnitt dazu:

Zu M42/43 gibt es Fotos auf Google Maps; auch hier wird der fotografierte Bunker fälschlich dem Westwall zugeordnet.

Übrigens zeigt sich auch an diesen M-Räumen, dass die Anzahl der Befestigungselemente (I- und M-Räume) in Realität erheblich höher gewesen sein muss als auf der Karte eingezeichnet: Statt lediglich 4 M-Räumen lassen sich auf dem Bodenrelief mindestens 7, wenn nicht mehr Bunkerelemente erkennen.

Abschließend eine Übersicht der anderen Beiträge zur Festung Germersheim:

 

(*) Die Bodenreliefdarstellungen entstammen dem vom Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz bereitgestellten Kartenviewer https://mapclient.lgb-rlp.de/

©LGB-RLP 2023, dl-de/by-2-0, www.lgb-rlp.de (Lizenztext siehe http://www.govdata.de/dl-de/by-2-0)

Die Reliefdarstellungen wurden zum Teil von mir in Form von Markierungen relevanter Objekte bearbeitet.






Freitag, 10. Februar 2023

Auf der Suche nach der Batterie St. Peter, 3. Teil

In Bezug auf die Halbinsel Eiderstedt bin ich eigentlich noch einen Bericht über eine weitere Festungsanlage bei Vollerwiek schuldig, aber ich habe kürzlich Unterlagen zur Batterie Sankt Peter bekommen, die mir endlich Hinweise darauf gegeben haben, wo die Batterie lag. Vollerwiek muss also leider noch ein wenig warten.

Bei besagten Unterlagen handelt es sich um ein Inventarisierungdossier und weitere Dokumente der Interalliierten Militärkontrollkommission aus dem Jahr 1927 in französischer und teilweise Englischer Sprache. Dieses Kontrollgremium der Siegermächte des ersten Weltkriegs überwachte die Einhaltung der Vorgaben des Versailler Friedensvertrags durch Deutschland; eine Unterkommission war für Befestigungen zuständig. Nachdem Deutschland 1926 dem Völkerbund beigetreten war, der ab diesem Zeitpunkt die Rüstungskontrolle übernahm, stellte die Interalliierte Militärkommission zum 1. Februar 1927 ihre Tätigkeit ein.

Die Dossiers zur Schleifung der Festungen entlang der Rheinlinie und zur Inventarisierung aller anderen Festungen sind bei den Vereinten Nationen archiviert und öffentlich einsehbar.
Die Kontrollkommission war sehr gründlich, und so findet sich im Archiv der UN auch das Inventarisierungdossier der Batterie Sankt Peter.
Laut diesem Dossier diente die Batterie entgegen meiner ursprünglichen Annahme tatsächlich zur Verteidigung von Hever und Eider. Sie war für 8 15cm-Geschütze ausgelegt; folgende wesentliche Elemente einer Batterie fehlten 1927 allerdings:
  • Kommunikationseinrichtungen (Erd- oder Freileitungen)
  • 2 mobile Scheinwerfer 110cm (Nummer 636049 auf Beleuchtungswagen Nr. 1489 und Nummer 686050 auf Beleuchtungswagen Nr. 740); diese waren genehmigt(*), aber zumindest zum Zeitpunkt des Besuchs offenbar nicht vor Ort
  • Gebäude wie z.B. Befehlsstelle, Kaserne, Magazine; ein Küstenrichtkreisstand, ein Nebenstand und ein Batterieoffizierstand waren genehmigt(*), aber anscheinend nicht gebaut worden
  • Eine Straßen- oder Feldbahnanbindung; es wird auf einen Trampelpfad zur Batterie verwiesen, der laut Dossier ausdrücklich nicht zur Versorgung der Batterie geeignet war
(*) „genehmigt“ = durch die Interalliierte Militärkontrollkommission genehmigt

Auch schienen keine Geschütze installiert gewesen zu sein. In einem Besuchsbericht aus dem Jahr 1924 habe ich folgende Passage gefunden (Übersetzung des französischen Texts):

Die Batterie St. Peter gehört zum unorganisierten Typ. Die 8 betonierten Geschützbettungen (das Einzige, was die Batterie ausmacht) sind alle an der Oberfläche rissig, was auf die prekäre Bauweise der Bettungen zurückzuführen ist. Am Tag vor dem Besuch wurde daran gearbeitet, diese Risse zu kaschieren und um die alte und die neue Oberfläche in Einklang zu bringen, wurde an einigen Stellen sehr flüssiger Zement wie Farbe mit einem Pinsel aufgetragen.

In einer Batterieliste vom Januar 1923 ist zu einer tabellarischen Übersicht der Sollausstattung der Batterie Sankt Peter mit Munition in roter Schrift „not allowed“ vermerkt; es wird auf ein Schreiben vom 23. Juni 1922 hingewiesen, das mir leider nicht vorliegt. An anderer Stelle ist die ganze Batterie als „not allowed“ markiert. Diese Verbote scheinen später wieder revidiert worden zu sein: In einem Dossier von 1927 über die Bewaffnung der Küstenbefestigungen werden für die Batterie Sankt Peter alle 8 15cm-Geschütze in einer Tabelle mit dem Titel 

LIST OF EQUIPMENT AUTHORISED FOR
A. GUN STORES & SPARE PARTS

aufgeführt; an anderer Stelle heißt es „Guns formerly under dispute“. Vielleicht entdecke ich ja im Fundus der UN weitere Unterlagen, die Klarheit darüber geben; ich habe bei weitem noch nicht alle Dokumente durchgearbeitet, die mir vorliegen, ganz zu schweigen von dem, was im Archiv der UN sonst noch zu finden ist.

Welche 15cm Geschütze waren nun für die Batterie vorgesehen? In mehreren Dossiers findet sich die Bezeichnung „15cm Torpedobootskanone L/45 auf Torpedobootslafette C/1916“. Im bereits erwähnten Dossier über die Bewaffnung der Küstenbefestigungen sind sogar die vorgesehenen Rohr- und Lafettennummern (beide nummerngleich) aufgeführt: 1417, 1420, 1419,1469, 1470, 1473, 1475 und 1476.

Viel ist es nicht, was ich bisher über diesen Geschütztyp in Erfahrung bringen konnte. Er wurde möglicherweise erst gegen Kriegsende eingeführt; man stattete Zerstörer, U-Boote und Torpedoboote damit aus – und eben Küstenbatterien. Ein Geschütz wog rund 4 Tonnen und war insgesamt 6,68m lang; das genaue Kaliber betrug 14,91cm. Es feuerte 45,3kg schwere Projektile mit einer Kadenz von 4-5 Schuss pro Minute maximal 14,5km weit. Das Geschütz war zuverlässig und leicht zu bedienen und wurde bis in den 2. Weltkrieg hinein eingesetzt.

Das nachfolgende Foto zeigt ein solches Geschütz auf dem U-Boot U-155 (Quelle: Wikimedia Commons):

Hier ein Foto des Großen Torpedoboots V116, nach dem Krieg als „Premuda“ in italienischen Diensten (Quelle: Wikimedia Commons); man erkennt gut die 15cm-Geschütze mit Schutzschild:

Auf dem folgenden Foto ist zwar keine 15cm-Torpedobootskanone zu sehen, aber ein spanisches 15cm Gonzales Rueda Geschütz Modell 1902 mit Schutzschild (aufgenommen in Palma de Mallorca). Ob die Geschütze der Batterie Sankt Peter Schutzschilde hatten oder nicht, ist unbekannt, aber das spanische Modell vermittelt zumindest einen Eindruck, wie eine Küstenbatterie zu Beginn des 20. Jahrhunderts aussah:

Jede Geschützbettung der Batterie Sankt Peter hatte eine Grundfläche von 3 x 3 Metern, war 1,40m tief in den Boden eingelassen und von einem Drahtzaun umgeben. Auf der Oberseite befand sich eine kreisförmige metallene Aufnahme mit 14 Verankerungsbolzen für die Pivotlafette:

Die Bettungen waren in 45 Metern Abstand gesetzt.

Zum Schluss nun zu der Frage, wo sich die Batterie befand. Die von Gosch angeführte Ortsangabe „südlich von Sankt Peter Ording“ hat mich bei meiner ersten Suche in eine völlig falsche Richtung geführt. Die Batterie lag definitiv nicht in der Gegend des heutigen Golfclubs bei Sankt-Peter-Ording-Böhl!
Auch auf den Karten der Alliierten war die Batterie zunächst falsch eingezeichnet; das Deutsche Auswärtige Amt hat die Position im April 1927 richtiggestellt.
Die Batterie befand sich laut Inventarisierungsdossier 300 Meter von der Straße zwischen Ort und Bad Sankt Peter entfernt auf sumpfigem Terrain, vom Meer aus hinter Dünen verborgen. Sie hatte keine Anbindung zu besagter Straße.

Auf der korrigierten Karte stellt sich das wie folgt dar (das Kreuz kennzeichnet die falsche Position, der blaue Kreis die richtige):

Wirklich klar ist die Position damit allerdings immer noch nicht, was der mangelnden Präzision der Karten im Dossier geschuldet ist sowie dem Umstand, dass die damaligen Straßenverläufe nur noch teilweise mit den heutigen übereinstimmen.

Am ehesten hilft die folgende Detailkarte, in der ich die Batterie mit einem blauen Pfeil markiert habe:

Recht eindeutig identifizieren lässt sich am rechten Rand die heutige Schulstraße, die im späteren Verlauf zum Neuweg wird und vom Dorf Sankt Peter in Richtung Brösum führt. Bei der Straße, die ungefähr von der Mitte des linken Planrands bis in die rechte untere Ecke des Plans verläuft, dürfte es sich um die heutige Badstraße handeln. Der Rest ist schwer zuzuordnen.

Der Digitale Atlas Nord bietet die Möglichkeit, die heutige Karte der Gegend mit einer historischen Karte aus der Zeit 1902-1930 zu überlagern. Das Ergebnis darf ich hier leider nicht zeigen, aber zumindest verlinken <klick>

Dieser Überlagerung nach scheint der damalige Trampelpfad, der an der Batterie vorbei führte, auf den ersten 200 Metern der heutigen Eiderstedter Straße zu entsprechen. Die Straße oberhalb der Batterie, die zum Strandbad Sankt Peter führte, entspricht der heutigen Straße „Ketelskoog“.

Die Batterie müsste somit nördlich des Fasanenwegs zwischen dem Wäldchen bei der Uitholm-Sporthalle und dem Sportplatz gelegen haben, allerdings ist diese Lokalisierung mit gewissen Unsicherheiten behaftet. 
Ich habe ein Luftbild von Sankt Peter Ording Dorf, das vermutlich in den 1960er Jahren aufgenommen wurde. Auf diesem Foto ist das fragliche Areal noch unbebaut (blauer Pfeil), aber leider kann man keine Strukturen erkennen, die auf die Batterie zurückgeführt werden können:

Auch im Luftbildmodus von Google Maps erkennt man nichts. Beim Digitalen Atlas Nord scheinen die Luftbildmodi gebührenpflichtig zu sein, und eine Bodenreliefdarstellung wie beim Bayernviewer gibt es auch nicht.

Bleibt also nur eine Spurensuche vor Ort, zumindest soweit das mutmaßliche Batterieareal überhaupt betreten werden darf. Ich werde dann berichten.

Zusammenfassung: Die Batterie Sankt Peter befand sich in einem heute dicht besiedelten Gebiet zwischen den Ortsteilen Sankt Peter Dorf und Bad. Es ist zu bezweifeln, dass sie je fertiggestellt bzw. in Dienst genommen wurde, da ihr offenbar außer den Geschützbettungen jegliche für eine Batterie notwendigen Funktionselemente fehlten.

Übersicht der Blogbeiträge zur Batterie St. Peter:


Sonntag, 29. Januar 2023

Update zum Zwischenwerk 1 Gerolfing

Dank eines Berichts der Interalliierten Militär-Kontrollkommission aus dem Jahr 1927 über die Festung Ingolstadt habe ich mittlerweile bessere Informationen über das Zwischenwerk 1 Gerolfing.
Hier zunächst der Werksplan vom Dezember 1891:

Die Kaserne war offenbar baugleich zu der des Zwischenwerks 6 Station Manching. Sie verfügte über 12 Kasematten:

  • Kasematte 1 (vom Eingang aus gesehen am linken Ende) war die Latrine
  • Kasematte 7 hatte Schießscharten und diente zur Eingangsverteidigung.
  • Kasematte 12 war offenbar die Küche; dort befand sich eine Wasserpumpe. Eine Zisterne gab es nicht, ebenso wenig spezielle Einrichtungen für Heizung, Beleuchtung und Lüftung

Die Nahverteidigung wurde außer über Kasematte 7 nur noch über die umlaufende Infanterielinie gewährleistet; übliche Nahverteidigungselemente wie z.B. Kaponnièren gab es nicht.
Der Bericht weist 5 Artilleriestellungen aus; laut Plan müssten es allerdings 7 gewesen sein. Eine Anschlussbatterie gab es nicht. Welche Art von Geschützen eingesetzt wurde, geht aus dem Bericht nicht hervor.
Einziges Kommunikationsmittel war eine Telefonleitung zum Fort Hartmann.

Nun zu den Schutzräumen:
Bis auf die beiden Wachttürme waren alle 3 Schutzräume baugleich. Es gab 3 Räume von ca. 9m x 2,50m, Höhe 2,20m. Der hofseitige Raum war über ein Tor zugänglich und diente offenbar der Unterbringung der Geschütze. Die beiden anderen Räume waren über einen eigenen Gang mit hofseitigem Zugang verbunden; der hintere war dreigeteilt und ich vermute, dass er zur Munitionslagerung diente. Der mittlere Raum dürfte für die Soldaten vorgesehen gewesen sein.

Nicht nur der südliche Schutzraum verfügte über einen Wachtturm 90, sondern auch der nördliche. Das Reliefbild des Bayernviewers lässt darauf schließen, dass auch vom Unterbau des Letzteren noch etwas übrig sein könnte – das wäre zu verifizieren. Die Verbindungsgänge zu den Wachttürmen waren ca. 12 Meter lang und ebenso wie die Unterbauten selbst betoniert.

Damit man sich besser vorstellen kann, wie ein solcher Schutzraum ausgesehen haben könnte, habe ich die Ansicht von der Hofseite farbig aufbereitet - ausdrücklich ohne den Anspruch zu erheben, dass er tatsächlich so aussah:

Inspiriert haben mich andere deutsche Festungsanlagen, z.B. Fort VIII in Manching:

Übersicht:

Die folgenden Beiträge meines Blogs befassen sich mit dem Zwischenwerk 1 Gerolfing:


Montag, 23. Januar 2023

Neues vom Treuberg, Teil 2

Im Geschichtsspuren-Forum bekam ich einen Hinweis, dass das Archiv der Vereinten Nationen in Genf ein digitalisiertes Dossier in französischer Sprache über die Entfestigung von Germersheim enthält:

Das Dossier wurde 1922 erstellt und beschreibt die Vorgaben und die Durchführung der Entfestigung der Festung Germersheim.

Die allgemeine Maßgabe der Alliierten Militärkontrollkommission für die Schleifung der vorgelagerten Werke war, dass

- jegliches Mauerwerk abgerissen werden sollte und

- sich die Abtragung der Wälle auf die Front- und Kehlseite beschränken sollte

Diese Arbeiten wurden 1921 durchgeführt. Für das Vorwerk Treuberg, mit dem ich mich bereits befasst hatte (siehe Linkliste am Ende), wurde abweichend von der og. Maßgabe festgelegt, dass die Wälle der 3 Stirnseiten bis auf eine Höhe von 2 Metern über Hofniveau abgetragen werden sollten. Das erklärt, warum heute hauptsächlich signifikante Reste der seitlichen Wälle sichtbar sind.

Die Abtragung des Vorwerks Treuberg ist auf zwei Fotos dokumentiert:

Abriss des Kehl-Reduits

Zustand nach Abtragung, Blickrichtung Kehle: In der Bildmitte ist die rechte Flanke zu sehen, am rechten Bildrand die linke; dazwischen befand sich ursprünglich das Kehl-Reduit. Die Wälle der 3 Stirnseiten wurden komplett abgetragen!

Außer den Dokumenten, die sich mit der Schleifung befassen, enthält das Dossier auch noch etliche Pläne. Hier zwei Auszüge, die das Vorwerk Treuberg zeigen, beide undatiert:



Abschließend eine Übersicht der anderen Beiträge zur Festung Germersheim:



Mittwoch, 21. Dezember 2022

Ru Con Battery

Looking for information about the battery on the Rubh-a-Choin peninsula, about 2 miles north west of Aultbea, the first source I discovered was the book “Britain’s Sea Soldiers” by General Sir H.E. Blumberg, dealing with the Royal Marines in the Great War.

Blumberg mentions the battery in a small chapter:

This chapter raised more questions than it answered and became the starting point for my research, which has now lasted half a year and is far from being over.

Here is what I found out so far.


Timeline of the Construction Work

The history of the battery started on August 21st, 1914, when a certain Captain Cyrus Hunter Regnart, RMLI, boarded HMS Illustrious, the ship that would later serve as guard ship in Loch Ewe.

Excursus 1: Cyrus Hunter Regnart

Regnart had joined the Royal Marines in 1897 and was promoted Captain of the Royal Marine Light Infantry (RMLI) in 1904. Soon after his promotion he went to the Naval Intelligence Division (NID) where he served as Assistant to the Director. After the Secret Intelligence Service (SIS, later known as MI6 / Military Intelligence, Section 6) had been established, he worked for the SIS chief. Before he ran the SIS overseas station in Brussels, he had to retire formally from RMLI in 1913. When war broke out, he rejoined the Marines.

Captain Regnart was a very interesting character. For those who would like to learn more about him, I can recommend the following book and two excellent websites:

HMS Illustrious arrived in Loch Ewe on August 30th, 1914, in order to serve as a guard ship. In addition to Captain Regnart, there was a group of Royal marines on board.

For September 5th, 1914, the following entry can be found in the log book of HMS Illustrious:

“10. Landed Marine working Party”

This can be considered the starting point for constructing Ru Con Battery.
The works continued over the next few days, and when the Illustrious left Loch Ewe on September 17th, 1914, Regnart and his Royal Marines remained on Rubh-a-Choin, continuing the construction works. The battery was fully operational on October 6th, 1915, but was further expanded afterwards, just as mentioned by Blumberg.

Captain Regnart served as commanding officer of the battery until the end of the war. There is discussion and speculation on the internet as to why a highly qualified intelligence officer like Cyrus Hunter Regnart, who spoke several foreign languages, had to spend the war commanding a small battery in the Scottish remoteness. Such speculation is pointless - unless documented evidence emerges, we will never know.

Excursus 2: Naming of the Battery

There are different names for the battery in the different sources:

    • In the “Report of Admiralty Committee about 1st September, 1914” that I had mentioned in my last post, it is called “Ru Con Battery”. You can find the same name in a letter from the SNO Aultbea to the C-in-C Grand Fleet, dated February 13th, 1915.
    • In most of the other documents issued by the SNO Aultbea, among them the regulations for passing the boom net gate, it is simply called “The Battery”.
    • In the service records of Captain Regnart, it is called “Shore Battery, Loch Ewe (Aultbea)” and “Fort, Loch Ewe”
    • In his book “Loch Ewe During World War II”, Steve Chadwick calls it “Fort Ru Con or Fort Rubh’ a’ Choin”.

As we shall see, it was definitely not a fort but just a battery; I will therefore stick to the name “Ru Con Battery” in the following.


Original Planning

As I had mentioned in my last post, an Admiralty Committee, a group of representatives of the Director of Naval Ordnance, visited Loch Ewe in August 1914 to draw up a scheme of fixed defences. Amongst others, they proposed the following armament:

  • 8 guns with 150 rounds each (4.7-inch if possible, otherwise 4-inch)
  • 9 Searchlights (24-inch electric, four of them being fitted with 15° divergent lenses, power being provided by petrol driven dynamos)

This armament should have been divided among four batteries, each consisting of two guns:

  • Outer defence line: Gusan Point (western shore ) and Leacan Donna (eastern shore )
  • Inner defence line: Ghambua Point (western shore ) and Ru Con (Rubh a Choin, eastern shore )

(© Open Street Maps Mitwirkende)

Each battery should have been equipped with two searchlights (a searching beam on the seaward flank and a fixed 15° divergent beam on the landward flank of the guns).

The garrison for each battery was proposed to have hut accomodation erected in close proximity to the gun positions with ammunition stores, store rooms etc , so that each unit of the defence may be self-contained.

The garrison for Ru Con battery should have consisted of:

Barracks for
  2 Officers
  1 Quartermaster Sergeant
14 Men Guns Crews (including 2 NCO's)
  9 Men Ammunition Supply (including 1 NCO)
12 Men Searchlights (including 2 NCO's)
  2 Stokers + 1 Electrician Power for Searchlights
  2 Men Orderly
  3 Men Telephones
  1 Cook
  1 Bugler
  1 Armourer
  1 Man Sick Berth
  9 Guards
(summing up to a crew of 59 men including Officers and NCO’s)
1 Cook House
1 Baggage Store
1 Victualling Store
1 Telephone Hut
1 Ammunition Shed
2 Petrol Engine Sheds
2 Huts at Searchlights
1 Ammunition Room
1 Armourer's Shop & Store
4 Earth closets

Roads, fencing and water supply as well as some preparation of ground for gun foundations were considered necessary.

Telephone communications should have been established between the PWSS and each battery, between the Commanding Officer of each battery and the searchlights and between the Commanding Officer and the Group Commander.

Transporting guns and other heavy weights to the site of Ru Con Battery was regarded difficult. The following possible landing places and transport routes were proposed:

  • Road from the pier at Aultbea, at that time in a poor condition and ending about half a mile ahead of the battery site
  • One or two little bays close to the gun site which might possibly be used in calm weather.

However, these proposals were never implemented.

About two weeks after the report was issued, on September 15th, 1914, Admiral Jellicoe informed the Admiralty that, with the presence of HMS Illustrious as a guard ship, he considered the inner line of defences proposed by Admiralty Committee dispensable.

In the famous conference held on board the Iron Duke at Loch Ewe on September 17th it was decided not to mount guns as proposed by the Admiralty Committee, but to station 6 destroyers in Loch Ewe and to leave the Illustrious in the entrance as a gun and searchlight defence.

One month later, on October 17th, 1914, the Illustrious left Loch Ewe to serve as guard ship in Loch Na-Keal, but this didn't lead to a different assessment.

On March 18th, 1915, the construction of the batteries proposed by the Admiralty Committee was definitely postponed as the estimated expenditure of BP 10.800 could not be justified. The Admiralty informed the C-in-C Home Fleet “that further consideration of the proposals to provide fixed defences for the antisubmarine boom at Loch Ewe is postponed, and it is not proposed to proceed with the proposals at present.”

By the end of the war, the proposals had not been resumed again.


Ru Con Battery – A Mystery?

Now that you have read that the proposals of the Admiralty Committee to establish batteries for protection of Loch Ewe were never implemented, you will be surprised that there was a battery on Rubh a Choin anyway.

This is truly a mystery as I couldn’t find any written order to establish it, nor could I find any plans or something like a war diary of the commanding officer. However, both the construction of the battery and some details of its operation are mentioned in various documents.

Let's start in chronological order.

The log book of HMS Illustrious is a very important source in this context. In the beginning of this post I had mentioned that there is an entry for September 5th, 1914, 10:00 am, saying “Landed Marine working Party”. 

That this was the beginning of the construction work is revealed from the entries of the next few days:

  • September 7th, 9:00 am: “Landed one Sergt & 8 marines, Capt marines in charge”
  • September 8th, 9:00 am: “Party landing 2 12Pdr Field Guns & Carriage, Landed one Sergt, 12 Marines, Capt Marines in Charge”
  • September 8th, 2:00 pm: “Landed working party 31 hands & one 12 pounder gun & mounting”
  • September 9th, 9:25 am: “Landed Working Party 31 Hands”

This means that the Royal Marines on board together with a part of the ship’s crew built a battery with 3 guns, two of them 12-pdr field guns on carriage and one a 12-pdr gun on a mounting, most probably one of the ship’s own QF 12-pounder 12 cwt naval guns (in 1915, the Illustrious was completely disarmed).

The next important source is a letter from Rear Admiral Purefoy, SNO Aultbea, to the C-in-C Grand Fleet, dated February 13th, 1915, stating “Two 24'' Searchlights are now in working order at RU CON Battery, Loch Ewe.” The two 24-inch electric searchlights, that had been proposed by the Admiralty Committee per battery, were obviously installed (one on the seaward flank of the battery with a searching beam and one fixed on the landward flank with a 15° divergent lense, power for both being provided by petrol driven dynamos.)

When the boom net was officially put into operation on October 6th, 1915, Ru Con battery was also fully operational. Its role was described. The SNO Aultbea informed the Admiralty on that day about the regulations for passing the boom net gate that had to be incorporated in O.D. 21 “Instructions for the entry of H.M. Ships into Defended Ports”. These regulations are very interesting to read as they contain several aspects of the involvement of the battery, for example the following passage:

“Should a ship fail to make her pendants to the Port War Signal Station the following instructions have been issued to the Officer Commanding the Battery:
If a single ship or leading ship of a squadron, when she arrives at 3000 yards range, has failed to comply with the order to show navigation lights and to make her pendants, the Battery is to switch on searchlights and one shotted round is to be fired across her bow; if the order has not been complied with when she arrives at 2000 yards range, fire is to be opened on her by the Battery.”

There is also a warning that at night “the defence searchlights are on no account to illuminate the ship as they pass", most probably to not making them a better target for enemy attacks.


How to imagine Ru Con Battery

There is no source about how battery and garrison may have looked like, neither plans nor photos nor descriptions.

The following are my personal conclusions, based on the sources I described above.

Ru Con Battery was surely not a fortified battery with a lot of concrete elements. I suppose that it was the original intention of the Admiralty Committee to establish such fortified batteries. The result may probably have resembled other British harbor batteries like for example South Sutor Battery, protecting Cromarty Firth.

I rather assume that Ru Con Battery was kind of improvisational. If you look at Corran Point Battery / Loch Linnhe, you get a good idea on what I’m thinking of. The guns are set up in open emplacements with only enough concrete to fix the mountings, the buildings are not more than wooden huts. The following photos are in the collections of the Imperial War Museums:



The red arrow on the last photo (a close-up of the total view) marks the ammunition storage house behind protecting earth walls.

Assuming that Ru Con Battery looked similar, you would expect the QF 12-pounder 12 cwt naval gun to be mounted with 18 bolts on a concrete slab, the pedestal mounting having a diameter of about 31.5’’ (Source of the following pictures: Wikipedia):



The two 12-pdr field guns on carriage – more precisely QF 12-pounder 8 cwt guns – served originally as landing guns for Navy use ashore. They could be positioned on plain ground without any fixation; the recoil was reduced by metal drag shoes that were placed under the 42’’ wheels.



The two 24’’ searchlights were probably mounted each one in a different way: The searchlight on the seaward flank of the battery had a searching beam; this required a rotating and probably also a pivoting mounting. The second searchlight on the landward flank had a 15° divergent lense which should illuminate the inlet of the loch; this allowed a fixed mounting.

The searchlights of Corran Point Battery give a good impression of how a rotating and pivoting mounting looked like; so does the following photo of the Chanonry Point (Inverness Naval Base) searchlights (source: IWM):


Unfortunately, I haven’t found a photo of a fixed searchlight mounting yet.

All buildings of the battery were most probably made of wood, maybe covered with corrugated iron sheets. I even assume that in the beginning the battery crew lived in tents. At that time there were standardized military huts, the so called Armstrong Huts, in use (you wouldn’t expect Nissen Huts before August 1916), but the improvisational character of the project makes it very unlikely that such standardized military huts were used for Ru Con Battery. It seems that Regnart and his 32-headed crew of Marines rather took advantage of everything they could get a hold of: In a letter from the Admiral Commanding Coast Guard & Reserves, dated October 20th, 1915, I found a remark that “the hut at the old signal station at Aultbea, which was vacated on the establishment of Ru Con PWSS, being transferred to Aultbea for use by Marine Detachment.”


Field Survey of June 9th, 2022

When I came to Loch Ewe in May / June 2022, I hardly had any of the information above. I knew the mentioning of “Fort Ru Con” in Steve Chadwick’s book and I knew the chapter of Blumberg’s Sea Soldiers. Being a member of the Great War Forum, I asked for further information there and learned that a WW1 gun emplacement comprising a small holdfast with a bank running around is still visible but affected by the WW2 gun emplacement; I even got the coordinates.

On June 9th, I explored the Rubh a Choin peninsula for WW1 relics. I found the gun emplacement immediately as the bank around it is still visible:


On the right hand of the photo you see the WW2 gun emplacement with which a part of the WW1 emplacement was overbuilt. Unfortunately, everything was overgrown by thick vegetation, so I couldn’t verify any holdfast. I’m rather assuming that this is an emplacement for one of the QF 12-pounder 8 cwt field guns, but this will have to be verified in my next field survey.

This photo shows the view from the gun emplacement to the loch:


Examining the area south of the gun emplacement, I made an exciting discovery: Roughly about 10 meters south of the gun emplacement I found some rusted metal bolts protruding from the ground. First I could spot only 4 of them; by means of my pocket knife (I had no better tool with me) I could finally uncover 6 bolts, belonging to a circle of 10 bolts with a diameter of about 48 cm.

Before cleaning the area …

… and after:

This photo shows the view from the holdfast to the loch:

This holdfast is much too small for the pedestal mounting of a QF 12-pounder 12 cwt naval gun, but it could belong to the searchlight on the seaward flank of the battery. On my next field survey I will take better tools with me and hopefully be able to fully clear the holdfast.

This map shows the positions of both the gun emplacement (red arrow) and the searchlight emplacement (yellow arrow):


The rest of my visit was rather frustrating. I couldn't find any other remains of the WW1 battery, neither hut foundations (it can be assumed that they were rather made of wood than of concrete) nor gun emplacements. T
he whole area of the WW1 battery, if not overbuilt with WW2 installations, is overgrown with a thick and persistent carpet of plants which makes it impossible to spot something, not to mention the uneven terrain that makes it difficult to advance when you are physically handicapped.


Of course I will return to Rubh a Choin (in fact, my travel is already booked), and of course, I will return with a better equipment, among others a light metal detector that should help me  finding metal bolts ... I will keep you posted!

Übersicht der fünfteiligen Berichtsreihe über Loch Ewe inklusive Teaser / Overview of the five-part series of reports on Loch Ewe including teaser:

Teaser (Deutsch)

Loch Ewe, erster Teil (Deutsch)

Loch Ewe, zweiter Teil: Das Ostufer (Deutsch)

Loch Ewe, Teil 3: Westufer und Gruinard Bay (Deutsch)

Loch Ewe in the Great War (English)

Ru Con Battery (English)