In meinem letzten Beitrag hatte ich die Vermutung angestellt, das das baumbestandene Gebiet bei den Koordinaten 54.284080317406776, 8.79374612899342 der Standort der ehemaligen Hülker Schanze sein könnte. Ende Dezember hatte ich Gelegenheit, das Areal vor Ort in Augenschein zu nehmen.
Vom Fahrweg längs des Süderdeichs zweigt hier die Straße "Hülk" ab. Auf beiden Seiten dieser kurzen Sackgasse befinden sich bebaute Privatgrundstücke, so dass eine Begehung leider nicht in Frage kam. Es fiel jedoch sofort auf, dass keinerlei Wälle oder auch nur Erderhebungen sichtbar sind. Sollte sich hier wirklich die Hülker Schanze befunden haben, wurde alles gründlich eingeebnet.
Der Digitale Atlas Nord zeigt in dieser Darstellung sowohl die Grundstücksgrenzen als auch den Gewässerverlauf.
Zwischen dem Fahrweg Süderdeich und dem Areal um die Straße Hülk verläuft der Vollerwieker Sielzug. Wann er angelegt wurde, konnte ich noch nicht herausfinden. In der Kartendarstellung 1932 - 1950 ist er nicht erkennbar; mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit gab es ihn zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges noch nicht.
Laut der 1886 von Franz Geerz gezeichneten Karte „Historische Karte von Dithmarschen, Eiderstedt, Helgoland, Stapelhorn, d. Wilster-Marsch, den Ämtern Hanerow u. Ritzebüttel, sowie vom nördlichen Theile der Lande Kehdingen, Hadeln u. Wursten“ (Quelle: Königlich-dänische Bibliothek) hatte die Hülker Schanze 4 Bastionen. Die beiden deichseitigen Bastionen könnten dem Sielzug und dem Fahrweg Süderdeich zum Opfer gefallen sein.
Zumindest für eine der beiden anderen Bastionen gibt es aber deutlichere Anhaltspunkte. Auf der Karte fällt vor allem die westliche Ecke des baumbestandenen Areals auf:
Hier habe ich den fraglichen Verlauf rot markiert:
Im markierten Bereich ist das Gebiet vollständig von einem Graben umgeben, hier von der Südecke zu erkennen:
Nachfolgend ist die Sichtachse des Fotos in der Karte markiert:
Weitere Impressionen:
Es ist durchaus zu vermuten, dass es sich bei dem in der obigen Karte rot markierten Areal um die westliche Bastion der ehemaligen Hülker Schanze handelt. Beweisen kann ich es allerdings leider (noch) nicht.
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