Freitag, 12. Februar 2016

Das Werk Tre Sassi


 (Wiederhergestellter Post vom 27.10.2016 aus dem alten Tavannes-Blog)



Das ehemals österreichische Werk Tre Sassi wurde zwischen 1897 und 1901 nordöstlich des Col di Lana erbaut, um das obere Gadertal in Richtung Falzarego-Pass zu sichern.

1910 und 1911 wurde das Werk modernisiert. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs verfügte es über eine Bewaffnung von zwei 8-cm-Minimalschartenkanonen M 98, zwei 6-cm-Minimalschartenkanonen M 98 und vier Maschinengewehren. Es bot Unterkunft für 2 Offiziere, 2 Unteroffiziere und 50 Mann.

Am 5.7.1915 wurde Tre Sassi mit schwerer Artillerie unbrauchbar geschossen und in Folge evakuiert.

Heute befindet sich in der Festung ein Museum über den Ersten Weltkrieg.

Die folgenden Aufnahmen entstanden im April 2006:

Tre Sassi von Nordwesten


Das Werk aus Richtung Südosten

Fast die gleiche Ansicht, Aufnahmedatum leider unbekannt (1. Wk.?)
(Quelle: Österreichische Nationalbibliothek, Wien)

Mittwoch, 10. Februar 2016

Die Batterie Rolland bei Besançon


 (Wiederhergestellter Post vom 10.02.2016 aus dem alten Tavannes-Blog)




Die Anlage, südlich von Besançon in der Nähe des Ortes Arguel gelegen, entstand zwischen 1874 und 1878 aus einer Redoute des Krieges 1870/71. Sie verdankt ihren Namen dem Gouverneur von Besançon während dieser Zeit; unter dem Boulanger-Dekret behielt sie ihren Namen bei.

Ihre Aufgabe bestand in der Verteidigung der linken Flussseite:

  • Verlängerung der Feuerlinie Montfaucon – Fort de L’Est des Buis – Fort de Fontain um 2,5 km in Richtung Südwesten
  • Flankendeckung der Linie Fontain - Trou-au-Loup, besonders wirksam durch die günstige Position auf einem Höhenrücken
  • Störung feindlicher Truppenbewegungen auf der vom Jura herabführenden Marschroute Ornans - Pugey

Es handelt sich um ein Zwischenwerk für 74 Mann Besatzung und 17 Geschütze:

  • 5 Geschütze 138 mm
  • 3 Feldkanonen Modell 4 mit Kugellauf
  • 3 Belagerungskanonen Modell 24 mit Kugellauf
  • 1 Marinekanone Modell 22c mit Kugellauf
  • 3 Mörser Modell 27c
  • 2 Mörser Modell 22c

Die Werkskehle hat keinen Graben; die Frontgräben sind durch eine kleine Kaponnière und durch einen Grabenkoffer geschützt.

Das Werk weist 4 Traversenunterstände, 6 Artillerieplattformen und eine Pulverkammer auf sowie einen kleinen Kasernentrakt mit 2 Etagen. Die Kasernenräume wurden in eine Felswand eingelassen, so dass sie links und rechts von Fels geschützt sind.

Die Magazine erlaubten eine Bevorratung mit 27 Tonnen Pulver, 476.000 Kartuschen und Lebensmittel für 6 Monate. Es existiert eine Zisterne mit einem Fassungsvermögen von 132 Kubikmetern, gespeist von einer eigenen Quelle mit einem Tagesvolumen von 300 Litern Wasser.

Weitere Objekte in der Umgebung: Unmittelbar im Nordosten befindet sich eine Anschlussbatterie; ein Stück weiter weg am Zufahrtsweg aus Richtung Fontain liegen fünf Unterstände unter Fels („abri sous roc“) mit einer außenliegenden 76-stufigen Treppe, die zu einer Infanterielienie auf dem Kamm führt. Ein Teil der Treppe wurde bei den Winterstürmen 2005 / 2006 zerstört.

Heutiger Zustand: Die Anlage ist stark von Vegetation überwuchert und verfällt mehr und mehr, ist aber dennoch ein höchst interessantes Besichtigungsobjekt - für mich persönlich das interessanteste überhaupt.

Zugang zum Werk; am Wachlokal

In der Kaserne

Kasernenhof

Die Pulverkammer

Vorraum und Tür zur Pulverkammer

Wallgasse mit Traversenunterständen

Raum unter Wasser

Kasernenraum mit fehlender Zwischendecke

Plan der Batterie