Unser Friaul-Urlaub Ende Juni führte uns auch in das
1500-Seelen-Dorf Pinzano al Tagliamento.
Biegt man in der Mitte des Ortes in die Via Castello ab, die
– wie der Name andeutet – zu einer Burgruine oberhalb des Ortes führt, fährt
man linkerhand am Col Colàt vorbei, einer Anhöhe, die eine Batterie samt
Logistikelementen beherbergt.
Die Anlage wurde 1909 errichtet und umfasst eine
Geschützbank (Barbette) für vier 149mm Geschütze (Nr. 4), ein dazugehöriges
Munitionsdepot (Nr. 3), das mit der Geschützbank über einen sechseinhalb Meter
hohen Munitionsaufzug verbunden war, ein Kavernenmagazin (Nr. 2) und ein
Wachgebäude (Nr. 1). All diese Elemente sind durch einen in Serpentinen
angelegten Weg miteinander verbunden.
Angeblich verfügt die Batterie auch über einen Brunnen und diverse
Nahverteidigungselemente; die dichte Vegetation machte es allerdings unmöglich,
das zu verifizieren.
Die erste Aufnahme zeigt das Tor. Im Gegensatz zu manch
anderen Anlagen, die wir besuchten, war es unverschlossen, auch befindet sich
rechts daneben ein bequemer Durchschlupf.
Wenige Meter hinter dem Tor stößt man rechterhand auf das
Wachgebäude, das wohl auch als Unterkunft diente. Es ist in erstaunlich gutem
Zustand; sogar das Dach ist noch relativ intakt.
An der ersten Kehre befindet sich das Kavernenmagazin mit einem recht großen Vorplatz. Der rechte Eingang lässt sich betreten, der linke ist fest verschlossen.
Nach etlichen Kehren trifft man linkerhand auf den Eingang zum
Munitionsdepot, der sehr charakteristisch für die Batteria di Col Colàt ist.
Googelt man nach der Batterie, stößt man fast ausschließlich auf dieses Motiv.
Auch hier hielten mich Schwärme von Stechmücken von einer
ausgiebigen Erkundung ab. Zum Glück ist das Depot nicht sehr groß; es besteht
aus zwei Lagerräumen und dem Munitionsaufzug, die durch einen Gang miteinander
verbunden sind:
Rest des Munitionsaufzugs. Sechseinhalb Meter darüber
befindet sich die Geschützbank.:
Der rote Pfeil auf diesem Foto der Geschützbank kennzeichnet
die Stelle, wo der Munitionsaufzug nach oben kommt.
Die dichte Vegetation – und vor allem die Zecken – machten es
leider unmöglich, sich der Nische zu nähern, in der der Munitionsaufzug endete;
das folgende Foto entstand mit Teleobjektiv aus sicherer Entfernung:
Alles in allem ist die Batteria di Col Colàt ein wirklich lohnenswertes und interessantes Besuchsziel. Von den militärischen Einrichtungen abgesehen ist auch die Aussicht auf den Tagliamento spektakulär:
Zum Schluss noch ein paar Hinweise für Besucher:
- - Die beste Besuchszeit dürfte im März / April sein;
ab Mai ist die Vegetation einfach zu dicht
- - In der Karte ganz oben kennzeichnet "X" die
Stelle, wo man das Auto abstellen kann
- - Für den Besuch der unterirdischen Räumlichkeiten
Mückenmittel nicht vergessen!
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