(Wiederhergestellter Post vom 09.06.2016 aus dem alten Tavannes-Blog)
Vor dem versprochenen Blogbeitrag über die Feste von der Goltz erst noch ein Beitrag über das französische Fort de la Bonnelle bei Langres.
Wir besuchten diese Festung im Rahmen der Frühjahrsexkursion im März 2009.
Das Fort de la Bonnelle liegt in 461 m Höhe auf dem Plateau von Buzon, ca. 2,5 km südwestlich der Zitadelle von Langres, zwischen den Zwischenwerken de la Marnotte und de Brévoines.
Es stellte die Verteidigung des Plateaus sicher und gewährleistete den Schutz der Straße nach Dijon.
Mit dem Bau wurde bereits am 8. Februar 1869 begonnen. Zu Beginn des Krieges von 1870 war noch nicht fertiggestellt und wurde noch bis 1875 komplettiert. Ursprünglich war es als Fort der zweiten Linie gedacht gewesen, stellte aber bald das Hauptelement der Verteidigungsorganisation des Plateaus dar.
1884 – 1885 wurde es umfangreich modernisiert.
1886 durch den damaligen Kriegsminister Georges Boulanger nach dem Marineminister von 1802 in Fort Decrès umbenannt.
Fort de la Bonnelle ist ein Fort à Cavalier in Form eines bastionierten Trapezes. Die Vorderfront ist 320 m lang, die Seiten 230 m und die Kehlfront 380 m.
Es stellt die letzte Generation bastionierter Festungen dar, mit zweistöckigen Kasernen für 800 Mann (einschließlich 13 Offizieren und 50 Unteroffizieren) und einem großen Hof, Bastionen für die Ferngeschütze und die zur Nahverteidigung sowie Nahverteidigungseinrichtungen der Grabenböschung.
Erst im Rahmen der Modernisierungsmaßnahmen 1884 – 1885 wurde aus dem altmodischen bastionierten Fort ein Séré-de-Rivières-Fort. Die untere Brustwehr wurde erweitert, um die Anzahl der Geschützstellungen zu erhöhen: Im gesamten Bereich der Kurtinen wurde die Brustwehr bis auf eine Linie mit den Bastionen vorgezogen; die Zangengräben wurden mit Gewölben überdeckt. In diesen neuen Gewölben wurden unterirdische Magazine für Artillerie und Instandhaltung sowie ein Pulvermagazin (im westlichen Graben) angelegt, wodurch im Inneren des Forts mehr Platz für die Kasernierung zusätzlicher Truppen frei wurde. Zur Nahverteidigung des Frontgrabens sowie der seitlichen Gräben wurden an den vorderen Schultern Doppelkaponnieren angelegt.
Fläche des Forts: 18 ha
Bewaffnung: Im Endausbau 45 Geschütze, darunter
- 30 Wallgeschütze (u.a. 15 x 120 mm, 9 x 155 mm)
- 7 Geschütze zum indirekten Beschuß (3 Mörser, 4 x 138 mm)
- 8 Geschütze zur Flankendeckung
4 Pulvermagazine:
- 2 x 39,6 t
- 1 x 62,0 t
- 1 x 65 – 70 t
Wasserversorgung: Zisterne mit 340 m3 Fassungsvermögen, gespeist von einem 27 m tiefen Brunnen (Förderleistung 15 – 20 m3 pro Tag)
2 Latrinen
Plan des Forts:
- Überdeckte Gräben
- Kaserne
- Pulvermagazine (ein weiteres in einem der überdeckten Gräben)
Der Eingang des Forts:
Eins der Pulvermagazine:
Ein überdeckter Graben:
In der rechten Doppelkaponniere:
Obergeschoss der Mannschaftskaserne: Die Zwischendecke fehlt
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