Sonntag, 25. August 2019

Die Festung Pass Strub

Fährt man auf der E641 von Waidring in Richtung Lofer (Österreich), passiert man kurz vor Lofer die Ruinen einer alten Straßensperre, der Festung Pass Strub. Ursprünglich 1282 errichtet und im Dreißigjährigen Krieg ausgebaut, entspricht sie eigentlich nicht meinem üblichen Betrachtungszeitraum; da sie aber im frühen 19. Jahrhundert immer noch als Grenzstation zwischen Tirol und dem Salzburger Land militärisch genutzt wurde, habe ich mich entschieden, sie kurz zu beschreiben.
Ihr Ende fand die Festung in den napoleonischen Kriegen. Nachdem sie 1805 durch kaiserliches Militär und Landsturm siegreich gegen napoleonische Truppen (Franzosen und Bayern) verteidigt werden konnte, fiel sie am 11. Mai 1809 durch Verrat und wurde in Folge auf französischen Befehl gesprengt. 
Der Großteil der Steine wurde 1872 zum Bierkellerbau verwendet (heute Hotel Salzburger Hof in Lofer).
Erst 1984 wurden die überwucherten Festungsmauern freigelegt und restauriert.

Hier der Plan der Anlage:


Legende:
1  Turm
2  Schmiede
3  Wappen des Erzbischofs
4  Straße zwischen Waidring und Lofer
5  Loferbach

Das nchfolgende Gemälde von Michl Stainer zeigt die Festung, wie sie zu Beginn des 19. Jahrhunderts ausgesehen haben muss:


Hier der Blick von der Straße auf Schmiede und Turm:


Die einzige verbliebene Kasematte:


Auf der Rückseite der Kasematte befindet sich über der Fensteröffnung das Wappen des Erzbischofs Paris Lodron von Salzburg, der die Festung 1621 gegen die Schwedeneinfälle verstärkte. Das Wappen wurde offenbar später angebracht; es trägt die Jahreszahl 1646:


 Zum Schluss noch ein Blick auf die Straßendurchfahrt aus Richtung Westen:


Der im Plan sichtbare Gebäudevorsprung mit den 2 Scharten ist leider nicht mehr vorhanden.

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